Bitterer Geschmack – Feuerelement
Weitere Zuordnungen: Herz, Dünndarm, Sommer, Hitze, rote Farbe
Es gibt viele bittere Salate und Gewürze wie Radicchio, Endiviensalat, Löwenzahn, Rosmarin, Thymian und Wacholder. Bittere Getränke sind Kaffee, schwarzer und grüner Tee sowie Rotwein und Bier.
Organwirkung und Wirkweise
Der bittere Geschmack ist dem Funktionskreis Feuer zugeordnet und stimuliert Herz und Dünndarm. Bitter hat (aus)trocknende Eigenschaften und kann gut zum Vertreiben von Feuchtigkeit eingesetzt werden. Alle sehr bitter schmeckenden Kräuter, wie z.B. Oregano, Thymian und Rosmarin, wirken Wasseransammlungen entgegen.
Bitter entfernt auch „Feuchtigkeit aus dem Unteren Erwärmer und nimmt so Pilzinfektionen den Nährboden. Obwohl bitterer Geschmack gemäß den Klassikern vorwiegend auf das Herz wirkt, wirkt er auch ausgezeichnet auf die Lunge durch das Drainieren von Feuchtigkeit. Nieren und Lungen werden tonisiert und vitalisiert – nicht umsonst ist mancher Hustensaft bitter! Bitter beseitigt „Schleim-Hitze“ aus den Lungen….“
Bitter bewegt die Körperenergie nach unten, d.h. der bittere Geschmack wirkt herabführend und ist dem Yin zugeordnet . Alle Magenbitter, bittere Salate und Kräuter regen Magensaftsekretion und Fettverdauung an, nämlich die nach unten gerichtete Funktion der Gallenblase sowie den Gallenfluss. Bitter schmecken Artischocken, frischer Basilikum und Oregano, Wermuth, Rucola, Radiccio, Löwenzahn.
Durch das Herabsetzen der Energie wirken Bitterstoffe dämpfend und beruhigend auf den Geist. Bitterstoffe erleichtern den Zugang zu meditativen Übungen.
Auf einen Blick: BITTER/FEUER
Gefahr
Bitterstoffe, die ihre Eigenschaft durch Grillen, Rösten (Kaffee) oder Braten erworben haben, wirken stark austrocknend, ebenso wie Rotwein, Zigaretten und Cola. Nimmt man sie im Übermaß zu sich, äußert sich die austrocknende Wirkung in trockener Haut, Faltenbildung, Nervosität und Schlafstörungen. Die Genussmittel „erschöpfen die Säfte des Herzens, wodurch das Yang und somit die geistige Aktivität vorübergehend erhöht wird.“
Symptome für Yin- und Blutmangel sind innere Unruhe und Schlafstörungen, die, gekoppelt mit Stressfaktoren, häufige Ursachen für Herzinfarkt sind. Personen, die Leere- /Mangel-Zeichen oder Kältesymptome aufweisen, die nervös sind und zu Untergewicht neigen, sollte Bitteres aus ihrem Speiseplan streichen.
INDIVIDUELLER NUTZEN
Bitterer Geschmack ist günstig für Menschen, die langsam sind durch innere Feuchtigkeitszustände und Übergewicht bzw. zu Ödemen und Schweregefühlen neigen. Bitter ist auch für überhitzte und aggressive Menschen geeignet, da das Qi nach unten abgesenkt wird, so dass sich der Geist beruhigt.
Jahreszeit
„Das Wesen des Feuerelementes offenbart sich in der Natur im „großen Yang“ des Sommers, d.h. die dem Feuerelement zuteil werdende Jahreszeit ist die Zeit der großen Hitze. Starkes Schwitzen kann dem Herzen schaden, indem es dessen Säfte angreift.
Bitter und sauer erfrischende Nahrungsmittel wie z.B. Blattsalate sowie vollreife Tomaten und Gurken, gedünstetes oder blanchiertes Gemüse, Sprossen, Beeren und Früchtetee sind der passende Ausgleich. Eine Kombination von rohen und gekochten Speisen sorgt dafür, dass das Qi der Mitte genährt, gewärmt wird und gleichzeitig der Organismus mit erfrischende Säften versorgt wird.