WIESO ERNÄHRUNG NACH TCM?

Ob im Kunden- oder Bekanntenkreis, immer wieder stößt man auf Menschen, die durch einen sehr intensiven, anstrengenden Lebensstil ausgepowert und übermüdet sind. Es ist Teil unserer schnelllebigen, hektischen Lebensweise, dass wenig darüber reflektiert wird, warum man sich nicht mehr wohl und beschwerdefrei fühlt. Kaum jemand denkt darüber nach, was man selbst proaktiv in Angriff nehmen kann, um wieder zu Wohlbefinden, wie die Chinesen sagen würden: zu unserer “Mitte”, zurückzufinden. Wenig Zeit und Achtsamkeit wird investiert für eine ausgewogene, gesunde Ernährung, und ich gehe aber einen Schritt weiter: Wenige erkennen den Zusammenhang von persönlichem Wohlbefinden und hochwertiger, bekömmlicher Ernährung.

Ohne das Wissen um die richtige Ernährung ist es kaum möglich, sich einer guten Gesundheit zu erfreuen.
– Sun di Mao, berühmter taoistischer Heiler, 618-907 n. Chr.

FALSCHE ERNÄHRUNG MACHT KRANK

Nichts tun wir so regelmäßig Tag für Tag, als uns mit Nahrung zu versorgen. 75% unserer Nahrung ist laut Studie in Durchschnitt industriell erzeugt und somit qualitativ minderwertig (oder zumindest nicht hochwertig). Fertiggerichte, Tiefkühl- und Mikrowellenkost gehört leider auch dazu. Sie lassen den Hunger zwar verschwinden, „nähren“ uns aber nicht wirklich. Fehler im Bereich der Ernährung und des Ernährungsstils sind Hauptursachen für die Entstehung von Zivilisationskrankheiten.

DER BEGINN KOMMT OFT SCHLEICHEND

Wer sich nicht wohl fühlt und zum Arzt geht, wird vom westlichen Mediziner in dieser Phase wenig Unterstützung bekommen, denn meist sieht man nichts „schwarz auf weiß“. Von Krankheit spricht man bei uns im Westen erst, wenn der Blutbefund nachweist, dass diverse Werte von der Norm abweichen – und dann ist man meist schon mitten drin in einer Krankheit, die mit der sogenannten „silent inflammation” ihren Lauf nimmt.

Doch eine Krankheit beginnt nicht erst, wenn die westlichen Ärzte es in Befunden darlegen können, sondern sie beginnt in der Regel harmlos, schleichend und niederschwellig, dafür chronisch und leise. Eben mit dem „sich nicht rund fühlen“: dem Kneifen in der Brust, den Schmerzen in der Lendengegend, dem Heißhunger auf Süßes, dem nicht erholsamen Schlaf, Konzentrationsstörungen, chronischer Müdigkeit oder Ohrensausen – Beschwerden, die leider oft als lästige Begleiter akzeptiert werden.

WAS WIR DAGEGEN TUN KÖNNEN:

Es wäre so wichtig, diese relativ harmlosen Hinweise auf den Beginn eines krankhaften Prozesses früh zu erkennen. Ein großer Teil unserer Beschwerden hat mit der Darmgesundheit zu tun. Ein verändertes Darmmilieu – eine Schlüsselrolle spielt hier die Darmschleimhaut – begünstigt den “leaky gut”, den löchrigen Darm – dieser wiederum geht oft einher mit den stillen Entzündungen, die sich im normalen “0815-Blutbefund” in der Regel nicht zeigen.

Hierzulande kommen ernährungstherapeutische Maßnahmen kaum zum Einsatz. Anders in China, wo Ernährungsberatung fester Bestandteil jeder traditionellen medizinischen Behandlung ist. Die Diätetik hat in China eine lange Tradition und ist seit jeher mit dem Wunsch nach langem Leben verbunden. Dazu gehörte immer auch regelmäßig Essen vitalstoffreicher und der Jahreszeit entsprechender Nahrungsmittel.

Nahrungsmittelschwerpunkte nach TCM

Nach der Chinesischen Ernährungslehre ist die Grundbasis an „Lebens-Mitteln“ Vollgetreide und gekochtes Gemüse. Fleisch sollte man in kleinen Dosen essen; es wird als Heilmittel betrachtet und ein Zuviel kann schädlich sein. Fleischkonsum ist ideal in Form von Kraftsuppen. Da gekochte Nahrung bekömmlicher ist, sollte Rohkost eher in geringer Menge, je nach Konstitutionstyp, verzehrt werden. Industriell verarbeitete, bestrahlte, tiefgekühlte oder in der Mikrowelle zubereitete Nahrungsmittel werden abgelehnt – sie haben keine Lebendigkeit mehr. Frische und ökologisch hergestellte Lebensmittel sollten die erste Wahl sein. Es herrscht die Auffassung, dass in der jeweiligen Region in der ein Mensch lebt, auch die richtigen Nahrungsmittel wachsen – es wird auch Wert auf das Kochen mit saisonalen Lebensmitteln gelegt.

Yin und Yang

In der chinesischen Ernährungslehre basiert Leben auf den beiden Komponenten „Substanz“ (Yin) und „Energie“ (Yang). Ist eine der Komponenten unzureichend oder im Übermaß vorhanden, entsteht ein Ungleichgewicht und somit Krankheit. Fehlte eine der beiden Komponenten gänzlich, würde dies den Tod zur Folge haben.

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